„Gibt es eine zweite Chance für den ersten Eindruck?!“
Ich bin mir sicher, die meisten von Ihnen haben diesen Satz schon mindestens einmal in Ihrem Leben gehört oder auch selbst ausgesprochen: „Also anfangs warst du mir ziemlich unsympathisch.“
Was hat Sie dazu bewegt, zu vermuten, dass eine bestimmte Person Sie nicht mag – und warum haben Sie manche Menschen zu Beginn nicht gemocht? Hat sich Ihr erster Eindruck bestätigt? Oder haben Sie Ihre Meinung nach einem zweiten, prüfenden Blick korrigiert?
Sicher werden Sie diese Fragen nicht einheitlich mit Ja oder Nein beantworten können, aber was ich Ihnen versichern kann ist, dass Sie mit diesen Erfahrungen definitiv nicht alleine sind.
Wichtig zu betonen hierbei ist, dass der erste Eindruck natürlich auch täuschen kann und nicht immer dem Menschen entspricht, der gerade bewertet wird.
Denn ja, genau das ist es was wir tun: wir bewerten, wir kategorisieren und wir stecken in Schubladen! Und das machen wir tatsächlich ziemlich gerne!
Passieren kann dies bewusst oder unbewusst. Fakt ist jedoch, lernen wir neue Menschen kennen, werden diese erst einmal einsortiert. Manchmal wird die jeweilige Schublade ganz gezielt ausgewählt, oft bemerken wir die Öffnung der Schublade jedoch gar nicht.
Aber wovon hängt es ab, welche Schublade wir gerade öffnen und ob uns eine Person sympathisch oder eben unsympathisch ist?
Bildlich gesprochen kann man sich vorstellen, dass unser Gehirn ein Schrank voller Erfahrungen beherbergt, bestückt mit Einstellungen, Werten und Normen sowie dem eigenen Charakter. Dies und natürlich unsere Tagesform beeinflussen indirekt wie wir andere Menschen wahrnehmen.
Haben Sie beispielsweise schon mal vom Halo-Effekt (Heilgenscheineffekt) gehört? Dieser besagt, dass eine prägnante Eigenschaft oft viele andere überstrahlt. So kann es beispielsweise sein, dass Ihnen im Anzug ein besseres Serviceerlebnis widerfährt als in Jogginghose.
Haben Sie solche Erfahrungen auch schon gemacht? Dann ist es Ihrem Gegenüber wahrscheinlich auch passiert. Er hat Sie unbewusst in eine Schublade gesteckt.
Ebenfalls ist bestätigt, dass Menschen die viel lächeln, in Ihrem Leben eine wesentlich höhere Anzahl an freundlichen Begegnungen haben und meist auf Anhieb sympathischer wirken.
Rosenthal wiederum hat bewiesen, dass wir häufig genau das wahrnehmen, was wir erwarten. Dies wurde schon in der alten Weisheit: „Man sieht immer nur das, was man sehen möchte“ thematisiert.
Nehmen wir als Beispiel die Banker, würden wir davon ausgehen, Banker seien arrogant, würden wir definitiv Merkmale entdecken, die uns in dieser Annahme bestärken.
Unsere Wahrnehmung ist also nicht ganzheitlich und rund, sondern selektiv. Angewandt auf eben genanntes Beispiel bedeutet dies, dass wir unsere Wahrnehmung auf die Bestätigung unserer Annahme fokussieren würden und somit zum Entschluss kämen: „Ich habe es doch gewusst, Banker sind arrogant – Punkt!“
Das schöne ist allerdings, dass unser Gegenüber und somit auch wir selbst in Situationen des ersten Eindrucks, diesem Schrank mit all seinen Schubladen nicht hilflos ausgeliefert sind.
Wir haben durchaus die Möglichkeit, die Schubladenwahl zu beeinflussen oder uns sogar unpassend für jedwede Schublade zu machen.
Aber was genau möchten wir Ihnen damit nun sagen?
Das allerwichtigste zuerst: Seien Sie authentisch!! Verstellen Sie sich nicht! Versuchen Sie auf keinen Fall mit aller Gewalt und krampfhaft irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden, von denen Sie im Endeffekt nicht mal wissen, ob es sie gibt.
Aber, und das ist ganz wichtig: zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite! Denn jeder hat sie, diese beste Seite. Holen Sie sie hervor!
Seien Sie sich Ihrer Wirkung bewusst! Denn nur so können Sie auch „bewusst“ einen ersten Eindruck hinterlassen.
Lächeln Sie, schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen und nehmen Sie eine offene Körperhaltung ein. Und nicht zu vergessen: Scheuen Sie sich nicht davor ehrlich zu sein. Wenn Sie nervös sind, machen sie dies ruhig ganz offen zum Thema. Denn Unsicherheit wird oft mit Arroganz verwechselt. Aber aufgrund von Unsicherheit hat Sie sicherlich noch niemand verurteilt.
Ganz im Gegenteil, wenn Sie Ihre Nervosität ansprechen, ist das echt und authentisch und das ist genau das, was es braucht, um sympathisch zu wirken.
Reden hilft! Grundsätzlich „fast“ immer, denn wer Dinge anspricht, nimmt somit den Raum für Interpretationen. Selbst die kleinen Dinge, wie beispielsweise die neue Brille die ständig runter rutscht, sprechen Sie es an! Es wird Ihnen Pluspunkte verschaffen! Probieren Sie es aus.
Klingt alles zu einfach denken Sie? Wissen Sie was: ist es eigentlich auch!
Mit diesen Tipps, einem Lächeln dazu und etwas Übung, werden Sie in Zukunft sicher sehr oft in der „richtigen“ Schublade landen.
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Ihr Team der SUMMACOM AKADEMIE
Jasmin Kunz & Sandra Donner