Wir sollten mehr Selbstgespräche führen!
Welches Ausmaß an Selbstgesprächen ist eigentlich normal? Tick ich noch ganz richtig, wenn ich bereits morgens vor dem Frühstück eine hitzige Debatte mit mir selbst führe, bei welcher ich mich trotz schlagender Argumente schlussendlich doch gegen Apfel und für Croissant entscheide? Ist es ok, nicht immer einer Meinung mit mir zu sein?
Oder sollte ich mir vielleicht Sorgen machen?
Die Antwort ist ein klares „Nein“!
Selbstgespräche: jeder kennt sie — jeder führt sie. Und das ist auch gut so! Denn Selbstgespräche sind nichts, wofür man sich schämen muss. Ganz im Gegenteil: Wir sollten viel öfter mit uns selber reden. Ob laut oder in Gedanken, sei mal dahingestellt.
Täglich werden wir mit einem Sammelsurium von Reizen konfrontiert. Diese Überflutung beginnt mit dem Öffnen der Augen und endet erst wieder mit dem Schließen dieser. Würden wir diese Reize nicht stetig verarbeiten und reflektieren, wären wir abends triefend nass oder gar am Ertrinken. Der Dialog mit uns selbst ist also ein wichtiger Faktor, um uns in einem Meer voller Informationswellen über Wasser halten zu können.
Der innere Dialog unterstützt uns aber nicht nur dabei Erlebtes einzuordnen, sondern auch uns selbst zu verstehen. Im Gespräch mit uns selbst fördern wir unser Selbstverständnis.
Wir leben in einer Gesellschaft, die uns mit Kommunikationsmöglichkeiten überhäuft, ja fast schon erdrückt. Unter all den angebotenen Kommunikationskanälen sollte der wichtigste aber immer der zu uns selbst sein.
Indem wir den inneren Dialog pflegen, ermöglichen wir uns, unser eigenes Selbstbild realistisch zu gestalten. Hierbei ist es durchaus erlaubt, Kritik zu üben und sich selbst mal so richtig die Meinung zu sagen, aber auch nachsichtig sollte man sein – nicht nur mit anderen, sondern eben auch mal mit sich selbst.
Innigen Kontakt zu sich selbst zu halten und das Gesagte ernst zu nehmen, ist für eine gesunde Selbstreflektion unabdingbar. Indem wir den Bezug zu uns selbst aufrechterhalten, fällt es uns leichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen und intrinsisch motiviert zu bleiben. Denn Selbstverständnis und Selbstbewusstsein bedingen sich gegenseitig. Wer sich bewusst über sich selbst und somit über seine Werte und Ziele ist, verirrt sich weniger leicht im heutigen Meer der Möglichkeiten.
Also: Es lohnt sich, einen guten Draht zu sich selbst zu haben!
Lasst uns wieder mehr mit uns selbst reden! Denn reden hilft — vorraugesetzt man diskutiert auch tiefgreifende Themen, außerhalb der Croissant-Apfel-Debatte — wirklich!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine kommunikative Woche und bleiben Sie up-to-date mit sich selbst.
Jasmin Kunz, SUMMACOM AKADEMIE